Meinungen 

 

 

Sieht so erstrebenswerte Zukunft aus??                      

                                                           

Blick Nord/Ost kann man sie sehn,

 ja, dort drehn sich die Rotoren,

riesengroß Windräder stehn

und die Landschaft hat verloren,

 und wenn die Winde wehn,

 dann Titane mit riesigen Armen

 lassen ihre großen Schatten sehn,

 blinken und drehn sich ohne Erbarmen.

 

 Zwischen unsren Dörfern

 wird die Landschaft

 nie mehr grenzenlos sein,

 viele unsrer Vögel, sagt man,

 werden tot und fort sein und dann

 wird, was schön und wichtig je war,

 leer und lebensfremd sein.

 

Die Straße führt uns hinaus,

 wo Korn und Maisfelder wogen,

 wo Bussard, Milan und Fledermaus

 stetig ihre Runden zogen.

 Wo die Ebene so grün

 und die Heimat sonst so schön,

wo die Wildblumen blühn,

kann man Monsterräder sehn.

 

Zwischen unsren Dörfern

 werden dann

 breite Straßen Äcker verschandeln,

 die zu den Monsterrädern führn,

 wird die Landschaft sich verwandeln,

 was für uns ist lebenswert,

 ist dann hässlich und verkehrt.

 

Wenn im Herbst die Kraniche zogen,

 konnte man weithin ihr Rufen hören.

 Wenn sie nah über unser Dorf flogen,

 sie kreisen und rasten sehn.

 Wollen wir das nun zerstören??

 Nur eines ist doch wichtig und wahr,

 bekommt man für kein Geld,

 ist für alles Leben kostbar und wunderbar,

 eine gesunde und lebenswerte Umwelt.

 

Zwischen unsren Dörfern

 wird die Landschaft nur wunderbar sein,

 wenn wir sie bewahren und beschützen.

 Nur ein gesundes Umfeld wird uns nützen,

 wird die Natur uns erfreun,

 und das Leben lebenswert sein.

 Und zwischen unsren Dörfern weithin,

 macht das Leben wieder Freude und Sinn!

 

 

ANNE ROSE           Juli 2013

 

 

 

Frau Ströbele vom 24.09.2013, Bündnis 90 Die Grünen

Bedrohung durch Windpark relativiert sich


Betreff: „Opfer" für die Energiewende? vom 7. September


Dass eine regionale Tageszeitung wie das Göttinger Tageblatt über Aktivitäten und Argumente von Bürgerinitiativen berichtet, ist wünschenswert und richtig. Unsachliche Propaganda aber ungeprüft in die Berichterstattung zu integrieren finde ich falsch. Und die hier abgedruckte Fotomontage von Herrn Busse (Sprecher der BI Esebeck) ist nichts anderes als das: Propaganda! Die Bildunterschrift „So könnte der geplante Windpark einmal aussehen" ist sachlich falsch. Nein, so
könnte er nicht aussehen!
Wie Herr Kräft in seinem Artikel richtig schreibt, planen die Stadtwerke auf der abgebildeten Fläche sechs bis neun Anlagen. Und auf den bei Vattenfall unter Vorvertrag stehenden Flächen auf Esebecker Gebiet finden nach meiner Information maximal fünf Anlagen Platz. Selbst im - für die potenziellen Betreiber - günstigsten Fall würde die Zahl von „rund 20" Windrädern nie erreicht werden.
Wie kürzlich zu lesen war, will sich der Konzern Vattenfall aus dem Deutschlandgeschäft zurückziehen. Dass ein Konzern dieser Größenordnungsich mit Peanuts wie dem Bau von fünf WKAs abgibt, ist sowieso eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass es darum geht, Duftmarken zu setzen und sich ins Gespräch zu bringen. Da fällt es dann auch leicht, völlig unrealistische Pachtversprechen abzugeben.
Bei der ganzen zu Recht geführten Diskussion über Verschandelung der Landschaft, mögliche Gefahren für die Gesundheit und die heimische Fauna, und so weiter sollten wir nicht vergessen, weshalb wir diese Diskussion führen müs-sen: Es ist unser aller Lebensstil, den die wenigsten bereit sind,grundsätzlich in Frage zu stellen, der uns dazu zwingt, immer höhere Kosten dafür zu bezahlen! Wir verbrauchen zehnmal mehr Ressourcen als wir unschädlich verbrauchen dürften. Wir nehmen wissentlich in Kauf, dass wir mit dem Klimawandel und den Folgen der Atomenergie die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen sehr vieler Arten einschließlich der Menschen zerstören. Angesichts dieser existenziellen Bedrohung relativiert sich für mich die Bedrohung durch einen Windpark vor meiner Haustür. Andrea Ströbele,
Wibbecke
MITTWOCH, 2. OKTOBER 2013


1. Antwort vom 02.10.2013, von Herrn Helge von Saltzwedel:

Nachhaltig verschandelt


Betreff: „Bedrohung durch Windpark relativiert sich", Leserbrief von Andrea Ströbele vom 24. September


Für Ihren zum Teil sehr richtigen Leserbrief möchte ich Ihnen, Frau Ströbele, danken. Allerdings muss einiges korrigiert beziehungsweise hinzugefügt werden. Die Fotomontage von Herrn Dr. Busse ist keineswegs unrealistisch. Es fehlt sogar noch ein Teil der Stadtfläche auf dem Bild. Solange keiner der Planer herausrückt, wie viele Windräder gebaut werden, müssen wir von der maximalen Menge ausgehen. Und die Fläche des Landkreises verläuft nun mal beidseitig der K 37.
Richtig ist, dass die Stadtwerke zurzeit sechs bis neun Anlagen planen, aber mit dem Zusatz „vorerst". Folglich können noch welche dazukommen. Der schwedische Konzern Vattenfall plant zudem auch Windräder, sowohl auf Esebecker, wie auch auf Barteröder Gemarkung. Von „Duftmarken" von Vattenfall auszugehen, ist entweder sehr naiv, oder Sie haben einen Wis¬sensvorsprung, der dem „Normalbürger" verschlossen bleibt. Bis zu 20 Anlagen mit einer Höhe des Frankfurter Fernsehturms sind folglich für uns nicht unrealistisch, wenn man die Größe der Fläche und den Platzbedarf eines einzelnen Windrades beachtet.
Es ist mir absolut schleierhaft, wie, allen voran, Grüne Politikerinnen und Politiker, diesen regelrechten „Subventionswahn' unterstützen können. Von etwas anderem kann man wohl nicht sprechen, wenn die prognosti¬zierte Windgeschwindigkeit so gering ist, dass die Anlagen nur durch die Einspeisevergütung rentabel sein werden. Die einzigartige Landschaft wird nachhaltig verschandelt und wofür? Für eine Energiewende, deren Grundidee schon lange in den Hintergrund gerückt ist!


Helge von Saltzwedel,
Esebeck

 

2. Antwort vom 02.10.2013 (nicht 4.10.) von Frau Elke Jung:


Nicht für eine Energiewende ohne Sinn und Verstand


Betreff: „Bedrohung durch Windpark relativiert sich", Leserbrief von Andrea Ströbele vom 24. September


Dass Menschen, die die Energiewende nicht verklären, sondern die Zahlen, Fakten und die Grenzen der Physik realistisch aufzeigen, als propagandistisch verunglimpft werden, finde ich sehr schade. Wenn von übler Propaganda gesprochen wird, weil es nicht 20, sondern eventuell nur 16 oder 17 Windräder sein werden, die zwischen Esebeck, Barterode und Wibbecke gebaut werden sollen, und somit das Landschaftsbild ja nur geringfügig verändert würde, fühle ich mich genarrt. Die genaue Zahl der Windanlagen, mit denen die Bürger im Flecken Adelebsen belastet werden, steht meines Wissens noch nicht fest.
Aber es ist bekannt und wurde von politischer Seite bestätigt, dass 240 Windräder im Landkreis Göttingen gebaut werden müssen, um das hoch-gesteckte Ziel zu erfüllen, und die müssen ja irgendwo stehen. Herr Hasselmann als Bürgermeisterkandidat der Grünen in Adelebsen erklärte am 20. September 2013 deutlich, dass die freien Flächen im Landkreis nicht ausreichen werden, und dass das Verbot Windkraftanlagen im Wald zu bauen sicherlich noch in dieser Legislaturperiode fallen wird.
Und, wenn dann als Legitimation der Windräder und um die gesundheitlichen Risiken, dievorhanden, aber noch nicht aus-reichend erforscht sind, zu negieren, Atomkraftwerke und Windräder in Relation gesetzt werden, kann ich nur fragen, was soll das? Denn darum geht es wirklich nicht!
Die Atomkraftwerke werden abgeschaltet, das ist gut so, dafür habe auch ich lange gekämpft. Aber ich habe nicht für eine Energiewende ohne Sinn und Verstand gekämpft.

 

Elke Jung, Wibbecke

 

 

3. Antwort vom 02.10.2013 Frau Ilona Springer

 

Keine Propaganda


Betreff: „Bedrohung durch Windpark relativiert sich", Leserbrief von Andrea Ströbele vom 24. September


Die Wahrheit ist, dass die Stadtwerke Göttingen eine Bauvoranfrage für zehn Anlagen auf dem Gebiet zwischen Barterode und Esebeck gestellt haben. Wahrheit ist auch, dass Vattenfall Optionen für etwa fünf Anlagen auf der städtischen Seite des Gebietes hält und weitere Flächen im Gebiet auf der Landkreisseite unter Option hat. Aufgrund der Größe der Fläche kann angenommen werden, dass dort ebenfalls etwa vier bis fünf Anlagen gebaut werden könnten. Zusammen ergibt dies etwa 20 Anlagen im Gebiet Barterode/Esebeck; etwa zehn Anlagen für jeden Investor und damit ein sehr attraktives Gebiet für alle Investoren und keine Propaganda!
Die handelnden Akteure sind Wirtschaftsunternehmen, welche in erster Linie um Marktanteile und Gewinne in einem sich neu aufstellenden Strommarkt kämpfen. Eine einmal ausgewiesene Fläche wird zur Renditesteigerung von jedwedem Investor maximal bebaut werden. Der Kampf um Flächen und Marktanteile wird auch über die Höhe des Pachtzinses für die Landeigentümer ausgefochten. Die als völlig unrealistisch bezeichnete Pachthöhe ist Realität und wird in ähnlicher Höhe von allen Investoren gezahlt.
Naturschutz wird verengt als Klimaschutz verstanden mit dem Ergebnis, dass wir in vorauseilendem Gehorsam das zerstören, was wir durch die Energiewende eigentlich bewahren wollen. Streng geschützte Arten, wie der Rotmilan, können von Ausgleichszahlungen für verlorene Landschaften nicht leben.


Ilona Springer,Barterode

 

 

4. Antwort von Herrn Dr. Busse


Dargestelltes Szenario muss nicht Wirklichkeit werden


Betreff: „Opfer" für die Energie¬wende? vom 7. September


Vielen Dank, Frau Ströbele, dass Sie in Ihrem Leserbrief bei der Diskussion um den geplanten Windpark zwischen Esebeck und Barterode der Bürgerinitiative zugestehen, dass es sich dabei um eine zu „Recht geführte(n) Diskussion über Verschandelung der Landschaft, mögliche Gefahren für die Gesundheit und die heimische Fauna" handelt. Oberhaupt nicht nachvollziehbar ist für mich jedoch der Hinweis darauf, dass es sich bei der von mir erstellten Fotomontage im Zeitungsartikel, auf den Sie sich beziehen, in Ihren Augen um „Propaganda" handeln würde. Auf der Abbildung sind 18 Windräder zu sehen, die 200 Meter hoch sind. Sie kommen bei Ihrer Berechnung auf 14 Windräder. Wissen Sie als Wibbeckerin nicht, dass im geplanten Windpark nicht nur die Stadtwerke Göttingen, sondern auch die Firma Vattenfall Optionen mit Landeignern abgeschlossen haben? Da wäre Platz für vier bis fünf weitere Anlagen. Zusammen wären das 18 bis 19 Windräder. Was ist also auf der Fotomontage Propaganda?
Viele Menschen können sich kaum vorstellen, wie es aussieht, wenn sich 200 bis 250 hohe Windräder unmittelbar in ihrer Nähe befinden. Will man sich nun aber ein Bild davon machen, dann kann man zurzeit nur von der Größe der vom Landkreis und der Stadt veröffentlichten Potenzialflächen für Windkraft ausgehen und nicht von den mündlichen Erklärungen der Investoren, für wie viele Windräder sie zunächst Bauanträge stellen wollen. Noch hat es die Politik in der Hand, keine oder kleinere Flächen in den Flächennutzungsplänen auszuweisen, so dass dieses dargestellte Szenario nicht Wirklichkeit werden muss. Vielleicht ergibt sich manches von selbst, wenn die Subventionen gestrichen werden sollten.


Dr. Gerd Busse, Göttingen-Esebeck